Franz Piribauer
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Achtung zum Thema  "Pensionskonto neu"


Die Pensionsversicherungen behaupten in ihrer Werbung für das Pensionskonto, dass jeder ab Jänner 2014 eine eigenes Konto hat. Tatsächlich gibt es auf diesem Konto keine Bewegungen.

 

 

Zum 01. Jänner 2014 wurde auf Ihr Pensionskonto Ihre Kontoerstgutschrift verbucht. „Den aktuellen Ansparbetrag für Ihre Pension können Sie dann auf einen Blick ablesen, ähnlich wie bei einem Sparbuch“, schreibt etwa die SVA ihren Versicherten. Und auf der Homepage der PVA heißt es: „Ab Juni 2014 erhalten Sie automatisch Ihre Pensionskontomitteilung zugesandt.“

 

Jedes Jahr wird also automatisch, so ist zu lesen, ein bestimmter Teil unseres Einkommens, exakt 1,78 Prozent, auf dieses „Konto“ eingezahlt. „Dieser Ansparbetrag wird jedes Jahr nach der durchschnittlichen Entwicklung der Löhne und Gehälter aufgewertet.“ Das klingt doch alles sehr gut, denken sich die Versicherten: Ich habe jetzt ein Konto bei meiner Pensionsversicherungsanstalt. Wenn ich fleißig spare und möglichst lange einzahle – also spät in Pension gehe – dann habe ich sicher eine tolle Pension.

Weit daneben! Durch den Vergleich mit einem „Ansparkonto“ werden wir nämlich getäuscht.

Die Sache hat einige gravierende Haken: Wir sparen mit unseren Beiträgen keineswegs für unsere eigene Pension. Es ist ja nicht so, dass wir ganz einfach von einem Umlagesystem auf Eigenvorsorge umgestellt hätten. Unser Pensionskonto ist in Wahrheit ein Durchlaufposten, der trotz laufender Zahlungen  immer auf Null steht. Denn das Geld kann sich nicht verzinsen, sondern wir zahlen im Umlagesystem die derzeitigen Pensionen. Wir selbst erwerben nur Pensionsansprüche.

 

Das ist der zweite Haken: Bei der Berechnung nach Versicherungszeiten und dem Beginn der Auszahlung geht man von der derzeitgen Gesetzeslage aus. Es ist gänzlich unmöglich, dass es dabei bleibt. Vor allem Frauen sollten sich keinesfalls darauf verlassen, denn das Antrittsalter wird sicher noch weiter ansteigen (müssen). Außerdem klafft bereits jetzt in den Kassen der Pensionsversicherungen eine Lücke, weshalb der Staat aus Steuergeld bereits immer mehr zuschießen muss. Deshalb stellt man nun auf eine lebenslange Durchrechnung um, was eine drastische Minderung der Pensionsansprüche bedeutet.

 

Für die Versicherten ist es sicher bequem, jederzeit den Kontostand abzufragen. Durch den Schock, den sie dabei erleben, sollen die Versicherten dazu animiert werden, Zeiten nachzukaufen, um Geld in die leeren Kassen zu bringen.

Das Pensionskonto neu ist an sich eine gute Sache, weil es viele aufrüttelt. Durch viele Falschmeldungen  wird allerdings verschleiert, dass mit diesem Pensionskonto eine dramatische Schlechterstellung künftiger Pensionisten einhergeht.

Durch die hohe Anzahl an "Frühpensionen" macht es durchaus Sinn die Bürger auf die Sinnhaftigkeit des längeren Arbeiten hinzuweisen.

Schlecht ist es, den Menschen vorzugaukeln, dass sie ein echtes Konto besitzen und für ihre eigene Pension ansparen. Sie zahlen die derzeitigen Pensionen und dürfen hoffen, dass das für sie künftig auch jemand einzahlen wird. Die Jugend von heute sieht das ohnehin sehr kritsch, denn die Mehrheit glaubt nicht, dass sie noch eine Pension bekommen wird. 

Es ist aber von den Verantwortlichen rücksichtslos die Menschen ständig im Glauben zu lassen, ihre Pensionen seien ohnehin gesichert, obwohl die jährlichen Zuschüsse (Staatsschulden) zu den Pensionen ständig steigen. (2013 wurden 8,7 Mrd. zugeschossen, dass ist um 55% mehr als noch vor 10 Jahren)!